Holzwickede

Die Gemeinde Holzwickede

  • umfasst 22,36 Quadratkilometer

  • liegt 51 Grad, 30 Min. nördliche Breite, 7 Grad, 37 Min. östliche Länge

  • hat als höchste Erhebung: 202 m ü.N.N. im Höhenweg

  • und als niedrigste Erhebung: 109 m ü.N.N. in der Wasserstraße

    in den Ortsteilen Holzwickede, Hengsen und Opherdicke.

Holzwickede liegt in der Ballungsrandzone des östlichen Ruhrgebietes zwischen den Städten Dortmund und Unna als Grundzentrum mit ca. 18.224 Einwohnern. Größe und Einwohnerzahl sind wesentlich durch die kommunale Neuordnung des Jahres 1968 bestimmt, wobei die Ortsteile Hengsen, Holzwickede und Opherdicke zur heutigen Gemeinde Holzwickede auf einer Fläche von 22,36 km² zusammengeschlossen wurden.

Eine erste bedeutende Siedlungsentwicklung wurde durch den Kohlenabbau eingeleitet, deren Förderung aber bereits im Jahre 1951 eingestellt wurde. Die Kohleförderung auf der Zeche „Caroline“ war nur ein Teil der fortschreitenden Industrialisierung des ehemaligen Bauerndorfes. Durch die Erschließung von Gewerbe- und Industrieflächen in den vergangenen Jahrzehnten wählten auch Unternehmen der Lebensmittel-, Kaufhaus- und Bekleidungsbranche, des Anlagenbaus und Hersteller anderer Industrie- und Konsumgüter ihren Standort in Holzwickede. Zu deren weiteren wirtschaftlichen Entwicklung trugen auch die früheren Einrichtungen am Eisenbahnknotenpunkt der Strecken Dortmund-Soest und Hagen-Hamm bei.

Darüber hinaus ist die Standortwahl auch begünstigt durch die Anbindung an die Verkehrsbänder B 1 / A 44 bzw. A 1 mit überregionalem Anschluß.Hierbei erfährt der unmittelbar nördlich der Gemeindegrenze gelegene Flughafen Dortmund eine zunehmende Bedeutung.

Holzwickede –
im Spiegel der Zeit

Emscherquelle, Hilgenbaum Sporthalle, Rausinger Halle, Stehfenhaus, Karl-Brauckmann-Schule – dies sind nur fünf Begriffe für Örtlichkeiten und Gebäude in Holzwickede, die den meisten alteingesessenen Einwohnern bekannt sind. Die Bezeichnungen stehen gleichsam für die gelungene Verbindung traditioneller Elemente mit zeitgemäßen Einrichtungen in der Emschergemeinde. Dieser Beiname Holzwickedes ist auf die Quelle des gleichnamigen Flusses zurückzuführen, der im westlichen Gemeindegebiet, im Hixterwald und auf dem sogenannten Emscherquellhof, entspringt.Die Gemeinde gehört dem Kreis Unna an. Schon bald nach dem Zusammenschluss von Holzwickede, Hengsen und Opherdicke ging man daran, auf einem etwa 45 Hektar großen Gelände im Zentrum neue Wohngebäude zu planen und zu errichten. Geschäftshäuser, Einkaufszentren, Gebäude für Dienstleistungsberufe, Schulen, Kindergärten und Kirchen sind fußläufig zu erreichen. Auch der Emscherpark und der Platz von Louviers – dort findet alljährlich im Juli das traditionelle Schützenfest statt – befinden sich dort. Die angrenzenden gewachsenen Strukturen des Ortskerns wurden überplant und sollen den heutigen Bedürfnissen der Bewohner und Anlieger dieses Gebietes durch geeignete Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung angepasst werden.Die ersten Siedlungsstätten Holzwickedes entstanden auf den Höhen des Haarstrangs, im südlichen Gemeindegebiet. Um 1100 werden in alten Urkunden Besitzungen im Ortsteil Opherdicke ausgewiesen. Daneben entstanden Bauernschaften in Natorp, Rausingen, Hengsen, Dudenroth und Holzwickede; auch ehemalige Adelssitze in einigen Ortsteilen sind bekannt. 1598 wurde in der Gegend Kohle gefunden, die damals im Stollenbergbau gefördert wurde. Nur drei Jahre nach der Gründung der Zeche „Caroline“ im Jahr 1854 wurde hier ein senkrechter Stollen zur Kohleförderung in die Erde getrieben. Nach knapp einem Jahrhundert wurde die Zeche im Jahr 1951 geschlossen.

Holzwickede war auch in früheren Zeiten schon ein bekannter Knotenpunkt verschiedener Wege. Daran erinnert der Hilgenbaum – eine Eiche, die am Kreuzungspunkt mehrere Wege im alten Dorf stand. Nach einer Überlieferung (von mehreren) sollen an dem Baum früher Zettel („Hilgen“) angeheftet worden sein, um anderen des Weges ziehenden Zeitgenossen Mitteilungen zu machen. Die ursprüngliche Eiche fiel am 12. August 1902 einem Brandanschlag zum Opfer.
Zuletzt Anfang der 80er Jahre wurde an der Kreuzung Goethestraße, Massener Straße, Billmericher Weg in Erinnerung an die alte Eiche ein neuer Baum gepflanzt. Der Hilgenbaum ist Teil des Holzwickeder Wappens.

 

An die alte Eiche erinnert die neue Dreifachsporthalle, die nach dem Baum benannt wurde. Diese Wettkampfstätte wurde so dimensioniert, dass in ihr auch überregionale Meisterschaften durchgeführt werden können.

Für den Vereins- und Schulsport stehen außerdem die Dudenrothhalle mit Krafttrainingsraum sowie weitere Turnhallen an der Nordschule, am Schulzentrum und an der Paul-Gerhardt-Schule zur Verfügung. Andere Sportler finden ebenfalls ein differenziertes Angebot von Sportstätten.

Im Ortsteil Opherdicke wurde ein Sportzentrum mit Tennishalle, Außenplätzen, Sportplatz und Sportlerheim errichtet. Im Norden der Gemeinde hat ein weiterer Tennisverein seine Spielstätte gefunden.

Das Montanhydraulik-Stadion ist die zentrale Wettkampfstätte für Fußballer, Leichtathleten und andere Freiluftsportler.

Im Sommer lädt die Freizeitanlage „Schöne Flöte“ zum Baden und zum Spielen ein. In Holzwickede können aber auch andere Sportarten wie Baseball, Reiten, Schießen, Judo, Segelfliegen, Beachvolleyball und vieles andere mehr betrieben werden.

 

Kultureller Mittelpunkt für größere Veranstaltungen ist das Haus Opherdicke.Die historischen Wurzeln des Hauses Opherdicke reichen bis tief in das Mittelalter. Seine heutige Gestalt erhielt der gräftenumschlossene ehemalige Herrensitz in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Anfang des letzten Jahrhunderts erwarb der Kreis Unna die inzwischen vom Verfall bedrohten Gebäude, um ihren Erhalt für die Nachwelt zu sichern. Nach zeitraubenden und umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen ist das Haus Opherdicke heute ein eindrucksvolles Beispiel für den gelungenen Ausgleich zwischen den Geboten eines konsequenten Denkmalschutzes und den Erfordernissen einer zeitgemäßen Nutzung.

Als unverwechselbarer Ort der Begegnung und der Kultur mit einem Flair, das von der Geschichte geprägt ist, geht die Wirkung des Hauses Opherdicke weit über die Grenzen des Kreises Unna hinaus. Begünstigt wird dies durch die verkehrsgünstige Lage zu den Städten des Ruhrgebietes. Gute Erreichbarkeit, ein außergewöhnliches Ambiente und ein vielfältiges Raumangebot verbinden sich zu besten Voraussetzungen für Ihre Tagungen, Messen, Seminare oder gesellschaftliche Veranstaltungen jeglicher Art. Ein ca. 30.000 qm großer Park lädt ein, sich zu entspannen und Natur zu genießen. Es ist sicher kein Zufall, dass Haus und Park immer wieder als Kulisse für das Erinnerungsfoto ausgewählt werden.

Auch die Rausinger Halle ist an dieser Stelle zu nennen. Hier findet die traditionelle Osterausstellung heimischer Künstler statt, hier kommen Vereinsmitglieder zur geselligen Feier zusammen, hier geben einheimische und auswärtige Musiker Konzerte. Die Senioren treffen sich zu vielfältigen Aktivitäten in der Seniorenbegegnungsstätte. Das Stehfenhaus, ein ehemaliges evangelischen Gemeindehaus, wird heute für die offene Ganztagsgrundschule der Nordschule genutzt. Es trägt den Namen eines der berühmtesten „Söhne“ der Gemeinde. Friedrich Stehfen, ein Holzwickeder Bauer (1809-1879), gründete 1863 das „Hellweger Erziehungsheim“, in dem bis zu seiner Auflösung 1942 über 2000 Waisen Aufnahme gefunden haben. 1872 gründete Stehfen in Holzwickede auch eine Lehrerausbildungsstätte, die als Präparandenanstalt bezeichnet wurde.

Nach der zweiten Holzwickeder Persönlichkeit, die weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt wurde, hat der Kreis eine Schule für geistig Behinderte benannt; die Schule wird vom Kreis Unna geführt. Karl Brauckmann, der Namensgeber der Schule, hat sich zu Lebzeiten (1862-1938) ebenfalls um behinderte Mitmenschen gekümmert. Er widmete seine pädagogischen Fähigkeiten den Schwerhörigen und Ertaubten. Er errichtete eine private Sonderschule und setzte sich für einen Sonderunterricht dieser Menschen ein. Neben der Karl-Brauckmann-Schule gibt es in Holzwickede vier Grundschulen, die Josef-Reding-Hauptschule sowie das Clara-Schumann-Gymnasium.

Im Jahr 1977 ist die Gemeinde Holzwickede eine Partnerschaft mit der französischen Kommune Louviers eingegangen. Seit 1986/87 besteht zwischen der Gemeinde Holzwickede und der englischen Stadt Weymouth and Portland eine Städtepartnerschaft; mit der sächsischen Stadt Colditz besteht seit dem 9. November 1990 eine Städtefreundschaft. Vor allem die Mitglieder der örtlichen Vereine sowie andere Organisationen nutzen seither die Gelegenheit, mit französischen, englischen und sächsischen Freunden rege Kontakte zu pflegen.

Quelle: Gemeinde Holzwickede