Trauer um Dr. Knut Kühn-Leitz im Bundesverband

Die VDFG für Europa und die FAFA pour l’Europe müssen Abschied nehmen von Dr. Knut Kühn-Leitz, der am 23. Mai im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Dr. Knut Kühn-Leitz war – wie seine Schwester Cornelia Nass – der VDFG in besonderer Weise verbunden, denn es war ihre Mutter, Dr. Elsie Kühn-Leitz, die vor fast genau 63 Jahren den Anstoß zur Gründung der VDFG in Wetzlar gegeben hat und elf Jahre lang erste Präsidentin des damals noch “Arbeitskreis” genannten Vorläufers der VDFG war. Von Anfang an hat sich auch Dr. Knut Kühn-Leitz für die deutsch-französische Freundschaft und das Friedenswerk “Europa” in vielfältiger Weise eingesetzt.

Noch im Januar hat Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner die “Ehrengabe der Stadt Wetzlar” an Dr. Kühn-Leitz verliehen. Sie ist die nach der Ehrenbürgerschaft höchste Auszeichnung der Stadt Wetzlar an “herausgehobene Persönlichkeiten, die unserer Stadt ihr unverwechselbares Gesicht geben.” Die Familien Leitz und Kühn-Leitz gelten als Institution in der mittelhessischen Stadt, seit Ernst Leitz I, Urgroßvater des jetzt Verstorbenen, aus einer kleinen optischen Werkstatt den größten Mikroskophersteller der Welt machte. Sein Großvater, Ernst Leitz II, revolutionierte dann mit seiner Firma die Kleinbildfotografie. Noch heute steht der Name “Leica” für höchste Qualität in der Fotografie – auch wenn die heutigen Unternehmen Leica Camera AG und Leica Microsystems GmbH nicht mehr in Familienbesitz sind.

Dr. Knut Kühn-Leitz war dem Französischen von Jugend an verbunden. So verbrachte er die Zeit der Oberstufe seiner gymnasialen Schulbildung im Institut “Le Rosey” in Genf und legte dort 1956 sein Abitur in französischer Sprache ab. Während seines Studiums besuchte er später u.a. auch das Europäische Institut für Unternehmensführung in Fontainebleau; nach der Promotion an der Philipps-Universität Marburg trat er 1965 in das Familienunternehmen in Wetzlar ein. Außerdem engagierte er sich in vielfältiger Weise, zunächst an der Seite seiner Mutter, im Kulturleben seiner Heimatstadt Wetzlar und war der von ihr gegründeten Deutsch-Französischen Gesellschaft Wetzlar stets verbunden. Zusammen mit Cornelia und Prof. Klaus Otto Nass förderte er die deutsch-französischen Beziehungen der Bürger, was sich auch in dem renommierten “Elsie-Kühn-Leitz-Preis” widerspiegelt, den die Familie Kühn-Leitz-Nass der VDFG regelmäßig zur Verfügung stellt. Dieser mit 10.000 Euro dotierte Preis der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa wird seit 1986 etwa alle zwei Jahre für herausragende Verdienste für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und für die europäische Einigung verliehen.

Dr. Knut Kühn-Leitz war der Sache von VDFG und FAFA immer sehr zugetan, hat sie vielfach unterstützt, nahm an vielen Jahreskongressen teil. Zur Feier des 60. Gründungstages des Arbeitskreises Deutsch-Französischer Gesellschaften lud er im Juni 2017 zu einem Konzert in Haus Friedwart in Wetzlar, den Gründungsort. Im Januar 2018 war er, gemeinsam mit seiner Frau und seinem Neffen, bei der Verleihung des Elsie Kühn-Leitz-Preises an Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier in Schloß Bellevue zugegen. Sein Neffe, Dr. Oliver Nass, ist heute Vorsitzender des Kuratoriums der VDFG für Europa.

Die VDFG wird Dr. Kühn-Leitz und seiner Familie ein ehrendes Andenken bewahren.

(Quelle: VDFG für Europa, Dr. Detlef Puhl)

Foto: Der VDFG-Vorstand auf dem Empfang bei Bundespräsident F.W. Steinmeier im Schloss Bellevue. Dr. Knut Kühn-Leitz 2.v.r. auf dem Foto, das im Januar 2018 entstand. (C) Bundespräsidialamt.