„Gerade der Brexit muss Anlass zu einem neuen Anlauf für die Entwicklung und Unterstützung kommunaler Partnerschaften in Europa sein“, so kommentierte Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU.
Der kommunale Spitzenverband des Bundes drückt zum Zeitpunkt der Umsetzung des Brexits am 30.1.2020 in einer Presseerklärung deutlich seine Sorge über die Entwicklung europafeindlicher Kräfte in einer Anzahl von EU-Mitgliedsstaaten aus. Demgegenüber aber, so Landsberg, sei Europa nicht mehr aufzuhalten.
„Die Städtepartnerschaftsarbeit zu fördern bedeutet, die Schaffung eines Europäischen Bewusstseins zu fördern!“, so Landsberg.„Städtepartnerschaften sind gelebter europäischer Gemeinsinn und Völkerverständigung im wörtlichen Sinne. Nirgendwo sonst kommen so viele Menschen in Europa zusammen, nirgendwo sonst wird so viel Verbundenheit in Europa geschaffen“. Die Briten sind und bleiben Europäer und wichtige Partner für uns. Alleine deutsche Kommunen haben über 550 Städtepartnerschaften nach Großbritannien. Gerade wegen des Brexit sollten diese neu belebt und ausgebaut werden.
Der Brexit sei ein bisher einmaliger Vorgang in der EU und das müsse er auch bleiben! Hauptgeschäftsführer Dr. Landsberg weiter: „Für Europa muss man aufstehen, Gesicht zeigen und sich einsetzen. Dabei ist ein einiges Europa für uns alle nicht nur Garant für Wachstum, Wohlstand und Stabilität, sondern das Friedensbollwerk auf unserem Kontinent schlechthin. Dafür müssen sich alle verantwortlichen politischen Kräfte, die Gesellschaft, die Wirtschaft nachhaltig einsetzen!“
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstreicht damit – wenn auch aus dem eher betrüblichen Anlass des Austritts Großbritanniens aus der EU – die auch von der VDFG für Europa e.V. schon seit langem hochgehaltene Notwendigkeit, gerade die Kontakte der Bürgerschaft untereinander zwischen den Ländern der EU zu fördern. Dass dazu gerade die kommunalen Städtepartnerschaften ihren substantiellen Beitrag leisten und damit eine wertvolle Basisarbeit erbringen, muss weiter in das Bewusstsein der Bürger und der Verantwortlichen in der Kommunalpolitik gebracht werden. (Quelle: DStGB | JH)