Deutschlands Rolle in und für Europa bleibt gefordert, und dies insbesondere zusammen mit Frankreich als gemeinsamer Motor. Frankreichs neue Botschafterin in Berlin, Anne Marie Descôtes, brachte dies unmissverständlich bei ihrer Ansprache am Sonntagmorgen in der Handelskammer zu Hamburg zum Ausdruck. Anlass war der 62. Bundeskongress der Vereinigungen der Deutsch-Französischen Gesellschaften in Deutschland und Frankreich (VDFG/FAFA), der von Donnerstag bis Sonntag an der Elbe stattfand. Dass eine tragende Rolle bei diesem europäischen Erneuerungsprozess der Zivilgesellschaft und dabei gerade den deutsch-französischen Gesellschaften zukomme, unterstrich sie ebenso wie die Bedeutsamkeit der Arbeit der jungen Generation hierbei. Holzwickede zeigte auch in Hamburg wieder einmal starke Präsenz: mit acht Teilnehmern unter den insgesamt rund 260 Kongressisten dokumentierten die Mitglieder des Freundeskreises ihr starkes Interesse am Einsatz für Europa. Für den Vorstand waren neben Ulla Pardemann und Ute Hake auch Monika Rombeck und Elisabeth Koke mit vor Ort, Vorsitzender Jochen Hake war erstmals in seiner Funktion als Vizepräsident des Bundesverbandes dabei . Er nahm schon zwei Tage zuvor gemeinsam mit Dr. Brigitte Krusch-Schlüter und Monika Griesel am Intergenerationellen Forum teil, das der Deutsch-Französische Jugendausschuss unter Leitung von Felix Lennart Hake organisiert hatte. Das Junioren-Senioren-Forum brachte 60 Teilnehmer zwischen 15 und 70 Jahren zusammen und war damit ausgebucht: Nicht theoretische Reflexionen über Europas Zukunft standen auf der Agenda, vielmehr begab man sich auf die praktische Suche nach „101 Möglichkeiten zur Aktivierung der Städtepartnerschaften“. In Kleingruppen wurde diskutiert, laut gedacht, verworfen und empfohlen – und so brachten Jung und Alt zahlreiche neue Ideen und Vorschläge zusammen, die demnächst Kommunen und Partnerschaftsvereinen als Hilfestellung weitergereicht werden sollen. Dass verschiedene Generationen das Anliegen des geeinten Europas mit einer funktionierenden deutsch-französischen Sonderrolle gut gemeinsam verfolgen können, wurde auf diesem Kongress deutlich. Und so waren es auch Robin Miska und Camille Naulet, die am Ende der eindrucksvollen Schlussveranstaltung am Sonntag die „Hamburger Resolution“ verlasen, die die gemeinsame Mitgliederversammlung beider Dachverbände tags zuvor einstimmig verabschiedet hatte. Darin fordern die rund 300 Mitgliedsvereine in Deutschland und Frankreich beide Regierungen auf, „schnellstmöglich einen zielführenden und konstruktiven Europa-Dialog aufzunehmen, um die bisweilen unterschiedlichen deutsch-französischen Ansätze in Europa-Fragen zu „fruchtbaren Gegensätzen“ für die Weiterentwicklung der Europäischen Union zu machen, dabei die neue deutsch-französische Dynamik nicht zu verspielen und den historischen Moment für eine Neuausrichtung der Europäischen Union nicht zu verpassen.“